Anfangs der 90er Jahre entdeckte JooLs seine Leidenschaft für elektronische Musik. Die ersten DJ Sets wurden in kleinen verschworenen Gemeinschaften zelebriert. Mitte des Jahrzehnts versammelten sich dann schon hunderte Tanzfreudige an Housepartys u.a. m Konzerthaus Schüür in Luzern. JooLs pendelte darauf hin in der ganzen Schweiz von Stadt zu Stadt und sorgte für energiegeladene Tanznächte u.a. im Hive Zürich, im Fri-Son Fribourg oder im Nordstern Basel. Die Rolle des Crowdpleasers genoss er in vollen Zügen. Sie setzte seinem unbändigem Interesse für elektronische Klangwelten aber auch einen Rahmen, den er zunehmend als einengend empfand. Da er sich fortlaufend für neue Stilrichtungen interessierte, war er zunehmend schwierig einzuordnen. Neue berufliche und private Herausforderungen setzten dem exzessiven Nachtleben ein abruptes Ende. JooLs vermisste jedoch weniger die langen Nächte, als das Kreative im Umgang mit Musik. Seine ganze kreative Energie floss fortan nur noch in die Musikproduktion. Seine stilübergreifenden Kompositionen beinhalten meist sphärische, weite Raumkonzepte mit untiefen Basskonstrukten. Sie sind eigenständig und entfalten sich jenseits der Tanztempel des Nachtlebens. Die verarbeiteten Einflüsse sind mannigfaltig. So scheinen sich englische, gebrochene Rhythmen mit deutscher Präzision und amerikanischer Underground-Mentalität zu vereinen. Die Freiheit zu haben, sich Schubladen zu entziehen und sich gleichzeitig daraus zu bedienen, ist JooLs wichtig. Sein Hörkino lädt zum Verweilen ein. Elektronische Musik interpretiert er als ein Versprechen. Sie verspricht eine Reise in eine unbekannte und faszinierende Welt.