Wer hat die Zeitmaschine erfunden? Der Luzerner Musiker Baby Genius. 10 Jahre nach dem Release seines ersten Albums «Baby Genius», veröffentlicht der Luzerner sein Debut unter dem Namen «10» erneut im Rahmen eines ambitionierten Kunstprojekts. Mit denselben Leuten spielte er dieselben Songs mit identischen Rahmenbedingungen neu ein. Geändert hat sich einzig die Erfahrung der involvierten Musiker. Ein Experiment mit unvorhersehbarem Ausgang. Wieso macht man sowas? Gegenfrage: Wie war dein erster Sex? Und: Hast du dir nicht auch schon vorgestellt was wäre, wenn du deine erste Liebesnacht mit ein bisschen mehr Erfahrung erneut durchspielen könntest?
Baby Genius zieht durch, was bei anderen ein Gedankenspiel bleibt. Er konnte alle damals beteiligten Personen davon überzeugen, bei seinem Projekt mitzumachen und nahm das Album mit den Menschen auf, die er teilweise seit den Aufnahmen vor zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Die Spielregeln: Die Songs, die Instrumentierung, die Anzahl Studiotage und die Musiker waren die gleichen – ändern durfte man aber all das, was einem heute an den Aufnahmen von damals stört. Dabei geht es nicht darum, die Songs von damals in die heutige Zeit zu übersetzen – die Texte, der Stil und der Geist der Songs, bleiben so wie sie waren. Es ist die einmalige Möglichkeit, eine Momentaufnahme, welche seit einem Jahrzehnt abgeschlossen ist, zu verändern und die Geschichte neu zu schreiben.
Ende 2018 erscheint zudem ein Dokumentarfilm über die Entstehung der zweiten Geburt seines Erstlings aus dem Jahre 2008. Im Zentrum des Films steht aber nicht primär das Album, sondern die persönlichen Geschichten der Musiker und deren Bezug zur Kunst und zur Musik, welcher sich bei fast allen Mitgliedern massgeblich verändert hat seit 2008.